Lernen ist Weiterentwicklung von Kompetenzen. Kompetenzen schliessen Wissen, Können und Haltung ein - deshalb ist jedes Lernen immer auch Persönlichkeitsentwicklung.

Die Entwicklung von Soft Skills planen

Weiterentwicklung von Lebenskompetenzen (Soft Skills) geschieht lebenslang und mehrheitlich ungeplant. Bei der Übernahme von Führungsaufgaben, in Zeiten des beruflichen Umbruchs, in Krisen oder gegen Ende eines Lebensabschnittes gewinnt die Planung an Bedeutung, denn Soft Skills weiterzuentwickeln, ist nicht ganz so einfach, wenn viele Verhaltensweisen und Bewertungen bereits verfestigt sind.
Die sechs Stufen der Entwicklung (aufmerksam werden, akzeptieren, sich aneignen, einüben, Verantwortung übernehmen und Verinnerlichung) bilden die Grundlage zur Entwicklungsplanung. Sie sind im Buch "Lebenskompetenzen erweitern" von Ruth und Daniela Meyer detailliert dargestellt.

Konkrete Verhaltensbeschreibungen (Performanzen) für 150 Soft Skills sind im Buch "Soft Skills fördern" von Ruth Meyer präzisiert.

Die Weiterentwicklung von Handlungskompetenzen planen

Bei der Förderung von Handlungskompetenzen stehen (neben den Soft Skills und der fachlichen Kompetenz) die Fertigkeiten im Vordergrund. Um Fertigkeiten und Handlungsabläufe zu fördern, müssen praktische Übungen geplant werden, Experimentier-Umgebungen eingerichtet werden, Handlungsmöglichkeiten geschaffen und die Leistungsbewertung geplant und ermöglicht werden. Die Prüfung von Handlungskompetenzen wird im Buch "Handlungskompetenzen überprüfen" von Gregor Turnherr sehr informativ und praxisbezogen dargestellt. 

 Die Wissensvermittung planen

Es gehört zu den grossen Irrtümern von vielen Menschen, dass sie glauben, Weiterentwicklung sei eine Frage des Wissens. Unter Lernen wird allzuhäufig bloss die Aneignung von Wissen verstanden. Selbstverständlich gehört Wissen zur Weiterentwicklung einer Kompetenz dazu. Und die Vermittlung von Kenntnissen und Fachwissen professionell zu planen (mit einer vorgefertigten Präsentation ist diesbezüglich noch wenig gewonnen) gehört zu den Kernkompetenzen von Lehrpersonen.

Kernkompetenz Entwicklung und Lernen planen

Zur eigentlichen Planungskompetenz gehört das strategische Denken ebenso wie die Organisation der individuellen Ressourcen und der Zusammenarbeit mit andern. Darauf und auf dem Entwicklungsbedarf aufbauend, können die Ziele und die Indikatoren für die Zielerreichung sowie deren Überprüfung formuliert werden.

Strategisch denken

Es fällt vielen Menschen schwer, in die Zukunft zu schauen und Visionen zu entwickeln oder sich Ziele zu setzen. Das strategische Denken ist abhängig von Offenheit und Kreativität, umfasst darüber hinaus aber auch Veränderungstechniken und Kenntnis der Phasen im Entwicklungsprozess.

Individuelle Ressourcen planen

Entwickeln und Lernen brauchen Raum, Zeit, Energie und Aufmerksamkeit. Damit eine Person diese drei Elemente zu organisieren bereit ist, sollte sie sehr gut motiviert sein. Viele sind sich nicht bewusst, dass Entwicklungs- und Lernleistung viel Energie braucht und dass diese Energie nicht ohne genügend Schlaf, Trinken und weitere Energiequellen sowie nicht zu jeder Zeit und an jedem Ort gleichermaßen verfügbar ist.

Ziele und Indikatoren festlegen

Ziele so zu formulieren, dass sie realistisch und überprüfbar sind, ist bei Soft Skills eine anspruchsvolle Herausforderung. In Kursen werden Ziele häufig entweder verhältnismäßig tief angesetzt, damit sie alle Teilnehmenden erreichen können oder aber so hoch, dass sie für viele unerreichbar bleiben und unrealistische Erwartungen wecken. Entwicklungsziele für Soft Skills werden sinnvollerweise passend zu den eigenen Lebens- und Berufszielen selbst formuliert.

Evaluation und Überprüfung planen

Zur Erfolgskontrolle und Auswertung (= Evaluation) gehören die Überprüfung der Lernumstände, des Lernerfolgs sowie des Verhältnisses von Aufwand und Ertrag. Die Planung legt die Zeitpunkte, die Verantwortlichkeiten sowie die Instrumente der Evaluation fest.

Interaktionen planen - Lernen mit andern

Lernen und Entwicklung geschieht im Kontakt mit andern. Gehaltvolle Kontakte und Austausch mit andern wollen gepflegt sein, um Möglichkeiten und Notwendigkeiten zur Weiterentwicklung zu entdecken.

Verwandte Beiträge und weiterführende Links

Lesen Sie im Buch Soft Skills fördern das Kapitel 1.4 zur Planungskompetenz

Unterrichtsplanung

Kompetenzanbahnung

Kompetenzstufen Soft Skills

Kompetenzstufen nach Dreyfus

Ziele und Kompetenzen

Jugendliche kompetenzorientiert unterrichten