Das persönliche Netzwerk und das Wissen von Mitarbeitern ebenso wie gesammelte und strukturierte Informationen sind Potenziale, die - systematisch aufbewahrt und genutzt - für alle Mitarbeitenden einer Organisation von grösstem Nutzen sind. Statt das Rad immer wieder neu zu erfinden, kann auf Wissensdatenbanken zurückgegriffen werden. Eine Organisationskultur, die den Wissensaustausch betreibt und fördert, Kontaktflächen bietet, vorhandenes Wissen gut strukturiert allen zugänglich macht und zur Weiterbildung motiviert, ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Wissensmanagement.

Was ist Wissensmanagement?

  • Identifikation von Wissen (Basiswissen, Spezialwissen, Wissensträger)
  • zukünftig erforderliches Wissen identifizieren
  • Bewertung von Wissen
  • Erwerb von Wissen
  • Speicherung von Wissen
  • Weiterentwicklung von Wissen
  • Verteilung von Wissen
  • Nutzung von Wissen
  • Kombination von verfügbarem Wissen zu neuen Anwendungen, zu neuem Wissen

Spezialwissen

Z.B. in einer Schule: Unterrichtswissen von externen und internen Lehrpersonen

  • Fachwissen
  • didaktisches Wissen

Unterrichtswissen weitergeben

Die Zeiten, wo didaktisches und inhaltliches Wissen als Geheimnisse der Lehrpersonen gehütet werden, sind endgültig vorbei. Dieses Wissen wird heutzutage intensiv geteilt.

  1. über die Vernetzung mit Fachschaften, Kommissionen und Prüfungsexperten (inhaltliches Fachwissen)
  2. via interne und externe Weiterbildungen, Mentoring und kollegialen Austausch (didaktisches Wissen)
  3. In Intranet und Plattformen wird Wissen interdisziplinär und schulübergreifend allen Lehrpersonen zugänglich gemacht

Führungswissen

  • Leadership
  • Personalführug
  • Qualitätsmanagement
  • Strategie
  • Wissen über Märkte

Führungswissen weitergeben

Führungswissen gehört zum eher vertraulichen Wissen und wird deshalb häufig von Person zu Person oder in Erfahrungs- und Qualitäts-Zirkeln weitergegeben. Protokolle und sonstige Aufzeichnunge werden nur für Wenige zugänglich aufbewahrt.

Operatives Wissen

  • Wissen über die Durchführung von Prozessen
  • Wissen über die Branche
  • Technologiewissen
  • Medien und Computer

Operatives Wissen weitergeben

Operatives Wissen sollte möglichst breit zugänglich gemacht werden. Es wird in Manuals und Q-Handbuch, in Handbüchern und / oder im Führungshandbuch festgehalten und bei der Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden geschult.

Erfahrungs-Wissen

  • Persönliche Erfahrungen
  • persönliches Wissen
  • eigenes Netzwerk

Erfahrungs-Wissen weitergeben

Besonders wichtig ist die Weitergabe von Erfahrungs-Wissen, wenn ein Wissens-Träger die Organisation verlässt. Gemeinsam sollten Vorgesetzte und Vorgänger/in abklären, welche Aktivitäten und Funktionen auch für den Nachfolger / die Nachfolgerin von Bedeutung sein werden. Das als wesentlich erkannte Wissen sollte an die neue Person weitergegeben und wo immer möglich auch verschriftlich werden.

  1. Wertvolles Wissen ermitteln
    - Strukturierte Interviews
    - Wissenslandkarten
  2. Wissenstransfer zwischen Personen
    - Im Einzelgespräch oder an Teams
    - Coaching oder Moderation
    - Mentoring- und Tandemlösungen mit dem/der Nachfolger/in
  3. Umwandlung in explizites Wissen
    - Aufnahme in Dokumentation / Content Management System

Aufbewahrungsorte für Wissen

  • Elektronische Dokumentenablage (interne Laufwerke, Intranet, Wiki, Webseite, Lernplattformen, ...)
  • In Papierform (Mediathek, Archiv, Lehrerzimmer, ...)

Dokumentationsformen

  • Dokumente, Checklisten, Aufgabenlisten
  • Wissenslandkarten (was wissen, können, tun erfahrene Mitarbeitende? Ansprechpartner? Vernetzungen? Informationsquellen? Über den Job hinausführendes Wissen? Zukunftswissen?)
  • Videos, Fotos, Flipcharts, Referate
  • Bücher, Skripts
  • Tutorials, Handbücher
  • Protokolle, Akten
  • Datenbanken, Wiki

Indikatoren für ein gutes Wissensmanagement

  • Persönlichkeitsrechte und Datenschutz werden respektiert.
  • Das Wissen ist strukturiert abgelegt.
  • Der geregelte Zugriff via Passwortregelung ist auch von ausserhalb der Organisation möglich.
  • Die Zugriffsrechte (Nur lesen, bearbeiten, copy-right) sind transparent.
  • Sich ändernde Erfordernisse und laufende Entwicklungen werden berücksichtigt.

Bsp. für Schulen zusätzlich

  • Unterrichtshilfen wie Literatur, Lehrmittel, Videos, cbt etc. sind allen Lehrpersonen frei zugänglich.
  • Alle Vorgaben, Checklisten, Formulare stehen für jede Benutzergruppe (Lehrpersonen, Schulleitung, administrativ Mitarbeitende, Mitarbeitende zentrale Dienste) aktuell und gut auffindbar zur Verfügung.
  • Die Lehrpersonen können im Intranet Materialien, Daten, Fragen untereinander austauschen. Eine elektronische Plattform ermöglicht ihnen das Auffinden von Unterrichtsmaterial von Kolleg/innen.

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