Das Gruppenpuzzle ist die älteste bekannte Methode, die nach dem WELL-Prinzip Expertenphase - Austauschphase - Vertiefungsphase funktionieren. Die Gruppenzusammensetzung verläuft dabei von der Expertengruppe über die Puzzlegruppe zur Vertiefungsgruppe.

Für das Gelingen des Gesamtprozesses sind alle Teilnehmenden gleich verantwortlich. In den Puzzlegruppen ist jeder als Experte für seinen Teil zuständig. Durch die aktive Wiedergabe des angeeigneten Wissens wird dieses besser verarbeitet.
Zudem erleben sich Lernende in dieser Verantwortung als wirksam, sind dadurch mehr motiviert und das führt zumeist zu einem größeren Lernerfolg. 

aus: D. Wahl, Methodenbeschreibungen
am Schluss des Buches: Lernumgebungen erfolgreich gestalten

Ablauf

Vorbereitung

Die zu vermittelnden Lerninhalte werden in gleich große Teile aufgeteilt (3-5). Für alle Phasen werden Texte (pro Teilbereich eine eigene Farbe), Aufgabenstellungen etc. vorbereitet.

Aneignungsphase: Expertengruppen

Zu Beginn arbeiten die Gruppen in Expertengruppen, d.h. sie machen sich innerhalb ihrer Teilaufgabe zu Experten (z.B. durch Textarbeit...). 

Vermittlungsphase: Puzzlegruppen

Der Austausch der erarbeiteten Informationen erfolgt in Puzzlegruppen. Jede Puzzlegruppe setzt sich aus je einem Vertreter der Expertengruppen zusammen.

Vertiefungsphase

Wiederholende und vertiefende Aufgaben zu den Teilbereichen aller Expertengruppen werden bearbeitet.

Hinweise

  • Wenn jede Expertengruppe Material in einer anderen Farbe erhält, können die Puzzlegruppen effizient zusammengestellt werden.
  • Es ist auch möglich, die Gruppeneinteilung mit vorbereiteten Kärtchen zu machen, die zufällig gezogen oder mit Bedacht verteilt werden. Soviele Kärtchenfarben wie es Teilbereiche gibt (Bsp. 5). Pro Farbe werden je einmal der Buchstabe A, B und C auf die Kärtchen geschrieben (Total 15 TN).  In den Expertengruppen finden sich dann diejenigen mit der gleichen Farbe, in den Puzzlegruppen diejenigen mit dem gleichen Buchstaben.
  • Bei sehr unterschiedlich leistungsfähigen Lernenden pro Themenbereich zwei Expertengruppen machen, damit zwei Experten zum selben Thema in der Puzzlegruppe sind.
  • Bei unselbstständigeren Lernenden den Übergang von der Experten- in die Puzzlegruppe gut im Auge behalten. Die Vertiefungsphase im Plenum gestalten.
  • Bei lerngewohnten Lernenden bloss die Zeiten zum Wechsel festlegen. Für die Vertiefungsphase die Lernenden selber Paare oder Dreiergruppen bilden lassen.

Verwandte Beiträge und weiterführende Links

Eine Anleitung für die Verwendung des Gruppenpuzzles beim Blended learning finden Sie auf e-teaching.org.