Viele Gruppen funktionieren ohne Leitung oder glauben zumindest, ohne auszukommen. Andere sind fix davon überzeugt, dass ohne starke und klare Führung eine Gruppe keine Ergebnisse erzielen kann. Je nach Reife der Gruppenmitglieder und nach Thema ist jede Intensität von Führung in Gruppen möglich. Die Gruppenleitung ist für die Gruppenmit­glieder immer auch Modell und Vorbild. Die nachfolgenden Leitungsaufgaben sollten in jeder Gruppe (durch eine oder mehrere Personen abwechselnd) wahrgenommen werden. Dabei kann es durchaus sein, dass ein Teil dieser Leitungsaufgaben durch kompetente Gruppenmitglieder mehr oder weniger selbstständig übernommen wird, einige Aufgaben können auch durch die routinemässige Aufnahme ins Programm sichergestellt werden.

Die Gruppe zum Laufen bringen

Am Anfang oder wenn ein neues Mitglied dazu kommt, stehen Kennenlernen der Situation, der Aufgabe und der andern Gruppenmitglieder im Vordergrund. In einer Lerngruppe (Klasse) sollte für diese Anfangsphase sollte ein Achtel der Gesamtzeit einer Gruppenarbeit einberechnet werden.

Den Auftrag hüten

Der Auftraggeber für eine Gruppe kann die Gruppe selbst (Bürgerinitiative, Erfahrungsaus­tausch, Freizeitaktivität) wie auch eine Person (Vorgesetzte, Kunde) oder eine Institution (Firmenleitung, Schulleitung, Vereinsvorstand) sein. Mit dem Auftraggeber müssen im Kon­traktgespräch Ziele vereinbart und Rahmenbedingungen geklärt werden. Diese Ziele und Abmachungen muss die leitende Person in der Gruppe vertreten.

Das Umfeld einbeziehen

Die Leitung sollte Einflüsse von aussen (zur Verfügung stehende Zeit, Verfügbarkeit der Gruppenmitglieder, Störungen, Aktualitäten) aufgreifen und so in das Vorgehen integrieren, dass weder die Erfüllung des Gruppenauftrages noch die Zusammenarbeit vernachlässigt werden.

Gegenseitiges Vertrauen aufbauen

Wohlwollendes Miteinander, gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung, Vertrauen und Spass gehören zu einem guten Gruppenklima. Die Leitung sollte darauf achten, dass Raum für die Pflege der gegenseitigen Beziehung, für Gefühle und persönliche Gespräche bleibt. Das Äussern von konstruktiver Kritik und aufbauendem Feedback sollte gefördert werden.

Die Gruppe abschliessen

Der stimmige Abschluss ist genau so wichtig wie der stimmige Anfang. Bevor eine Gruppe auseinandergeht, sollte Angefangenes und Offenes abgeschlossen werden. Für die Bericht­erstattung zuhanden des Arbeitgebers sollten Ergebnisse und Abläufe so festgehalten und zusammengefasst werden, dass sie für Aussenstehende nachvollziehbar und für neue Auf­gaben nutzbar werden. Die Gruppenmitglieder müssen sich am Ende aus den Beziehungen lösen und bereit sein, wieder nach draussen zurückzugehen.

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