Von Ruth Meyer, aus dem Buch "Soft Skills fördern - Strukturiert Persönlichkeit entwickeln", Kapitel 5.2

Konflikte entstehen aus Differenzen in der Wahrnehmung, in der Deutung und Interpre­tation, im Fühlen, im Bezug auf die Ziele und in der Einordnung. Da alle Menschen unter­schiedlich und individuell sind, können Differenzen nicht ausbleiben. Mit den üblichen Mitteln der emotionalen und der kommunikativen Kompetenz sowie der Wirkungskompetenz  können die meisten dieser Unstimmigkeiten gelöst werden. In diesen Fällen sollte streng genommen nicht der Begriff Konflikt gebraucht werden, denn im engeren Sinne sind Konflikte Spannungssituationen, in denen zwei oder mehrere Parteien mit Nachdruck versuchen, unvereinbare Handlungspläne zu verwirklichen. Wesentlich dabei ist, dass die Pläne mit Nachdruck umgesetzt werden wollen (notfalls mit Gewalt) und dass die Absich­ten (scheinbar oder tatsächlich) unvereinbar sind. Umgangssprachlich wird schnell von einem Konflikt gesprochen. Die Konflikttheorien gehen denn auch davon aus, dass wenn eine Partei eine Situation als Konflikt wahrnimmt, ein Konflikt vorliegt.

Konflikte verstehen

Die Einordnung von Konflikten in verschiedene Eskalationsstufen und Konfliktarten dient der Analyse von Konflikten. Dieses genaue Verständnis schafft die Grundlage, Konflikte verstehen zu können.

Passende Konfliktbewältigungsstrategien einsetzen

Eine faire Streitkultur ist Voraussetzung, Differenzen nicht allzu schnell in handfeste Kon­flikte eskalieren zu lassen. Streit ist eine sehr intensive Interaktion zwischen Menschen, eine Auseinandersetzung – die nicht zwingend in ein "Gegeneinander" übergehen muss. Bereits im Streit zeigt sich, welchen Konflikttyp jemand vertritt und welche Konfliktbewältigungs­strategie er oder sie bevorzugt. Der Einsatz von passenden Konfliktstrategien hängt von Konfliktart, Eskalationsstufe und Konflikttyp ab. Nicht jede Person kann aufgrund ihres Typs die gleichen Strategien anwenden, wo immer möglich sollte aber die Auseinandersetzung ausgehalten werden.

Symmetrische Konflikte lösen

Symmetrische Konflikte entstehen in Beziehungen unter Gleichgestellten beziehungsweise Gleichberechtigten. Sie müssen so gelöst werden, dass die Gleichberechtigung erhalten oder wieder hergestellt wird. Ziel einer symmetrischen Konfliktbereinigung ist eine gemeinsam erarbeitete Lösung.

Asymmetrische Konflikte lösen

Asymmetrische Konflikte entstehen in Beziehungen über mindestens eine Hierarchiestufe oder Generationengrenze hinweg. Ihre Bewältigung setzt klare Regeln und den bewussten Umgang mit Macht voraus.

Konflikte schlichten

Konfliktvermittlung umfasst das unparteiische Unterstützen bei der Erarbeitung von kons­truktiven, einvernehmlichen Regelungen und Vereinbarungen, die zur Beilegung des Kon­fliktes führen. Sie sorgt für einen Gesprächsverlauf, der die jeweils subjektiven Interessen und Bedürfnisse berücksichtigt und zu einer befriedigenden, fairen Lösung führt.

Verwandte Beträge und weiterführende Links

Interventionen

Kritische Gruppensituationen meistern

Soft Skills verbessern