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Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Lernziele in die Bereiche kognitiv, affektiv und psychomotorisch unterteilt. Innerhalb dieser Bereiche gibt es sogenannte Taxonomien, die eine systematische Gliederung von Lern- und Lehrzielen ermöglichen. Für die Emotionale Intelligenz ist mir keine allgemein anerkannte Taxonomie bekannt.

Taxonomie für die kognitiven Lehr- und Lernaspekte

(nach Bloom u.a., 1956)

Die Bloom'schen Taxonomiestufen sind auf kognitive Lernaspekte ausgerichtet. Als sogenannte K-Stufen sind sie in vielen Lehrplänen und Curricula die Grundlage, um zum Schluss Prüfungen so zu gestalten, dass die Prüfungsform mit den Niveaustufen übereinstimmt.

Die sechs Stufen nach Bloom umfassen Grade der Komplexität und heissen Wissen, Verstehen, Anwendung, Analyse, Synthese, Bewertung.

Taxonomie für die affektiven Lehr- und Lernaspekte

(nach Krathwohl u.a., 1975)

Die Taxonomiestufen von Krathwohl sind auf affektive Lernaspekte ausgerichtet. Sie werden häufig für die Bereiche der Sozial- und Selbstkompetenz verwendet. Entsprechend sollte die Überprüfung der Lernerfolge mit Prüfungsformen wie Fallbeispielen, Assessments und Rollenspielen stattfinden.

Die fünf Stufen nach Krathwohl umfassen Grade der Verinnerlichung und heissen Aufmerksam werden, Reagieren, Werten, Organisation und Ordnung von Werten, Charakterisieren durch Wert/Wertstruktur (Bildung der Persönlichkeit).

Taxonomie für die psychomotorischen Lehr- und Lernaspekte

(nach Dave, 1968)

Die Taxonomiestufen von Dave sind auf psychomotorische Lernaspekte ausgerichtet. Sie werden häufig für die praktischen Fächer verwendet, z.B. Handlungen, Behandlungstechniken, Verarbeitungstechniken. Entsprechend sollte die Überprüfung der Lernerfolge mit realitätsnahen Praxisaufgaben erfolgen.

Die fünf Stufen nach Dave heissen Imitation, Manipulation, Präzision, Handlungsgliederung, Naturalisierung.

Taxonomie für die emotionale Intelligenz

(nach Goleman / Meyer)

Für die emotionale Intelligenz oder sozioemotionalen Lernaspekte generell gibt es kaum standardisierte und allgemein akzeptierte Taxonomiestufen. Goleman hat einen Vorschlag gemacht, den ich selbst noch etwas verändert habe. Prüfungen und Tests sind hier wenig standardisiert möglich, die Selbsteinschätzung spielt eine sehr wichtige Rolle.

Die fünf Stufen nach Goleman heissen Emotionen zulassen, Emotionen unterscheiden, Emotionen steuern, Emotionen anderer berücksichtigen, Emotionen wechselseitig pflegen.